FMEA
Die FMEA oder Auswirkungsanalyse beziehungsweise Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse beschreibt mehrere Methoden oder Arten zur Bewertung der Zuverlässigkeit von Produkten. Es werden mögliche Produktfehler analysiert und auf den Kunden, die Wahrscheinlichkeit des Auftretens sowie die Wahrscheinlichkeit der Entdeckung bezogen. Die Auswirkungsphase wird insbesondere in der Entstehungsphase eines Produktes oder Services angewandt und soll dabei helfen, das Produkt oder den Service zu verbessern und Fehler zu vermeiden. Die Fehler sollen dabei schon sehr früh erkannt werden, um den Herstellungsprozess eines Produktes oder eines Services möglichst kosteneffizient zu gestalten. Fehler, welche erst spät erkannt werden, können eine teure Korrekturphase verursachen.
Verschiedene Arten
Es gibt 5 verschiedene Arten der Auswirkungsanalyse. Bei der Design-FMEA werden Konstruktionsfehler und Designfehler während der Entstehungsphase betrachtet, um die Eignung eines Produktes zur Montage oder Anfertigung frühzeitig einschätzen zu können. Bei der System-FMEA werden Fehler, welche in einem System mit mehreren Komponenten entstehen, betrachtet, um dieses System anschließend zu verbessern. Besonders auf Schnittstellen zwischen den einzelnen Komponenten wird dabei geachtet. Aber auch bei der Interaktion mit der Umwelt können bei einem System Probleme auftreten, welche möglichst schnell erkannt werden sollen.
Bei der Prozess-FMEA werden mögliche Fehler im Produktionsprozess analysiert und verbessert. Die Software-FMEA befasst sich mit möglichen Fehlern in einem Progamm- oder Softwarecode. Hardware und Elektronik zu analysieren und zu verbessern wird durch die Hardware-FMEA ermöglicht.
Wie wird FMEA angewendet?
Für die Anwendung wird ein Team an Mitarbeitern aus verschiedenen Bereichen einer Firma oder eines Unternehmens benötigt. Die Auswirkungsanalyse enthält die Eingrenzung und Strukturierung des Produktes oder Services, eine Definition aller Produktmerkmale, die Analyse der potenziellen Fehlerursachen im Zusammenhang mit der Risikobeurteilung sowie Maßnahmen und Vorschläge zu einer Lösung.
Probleme oder Fehler eines Produktes oder eines Services werden analysiert, indem zu Beginn der Fehlerort, die Fehlerart und die Fehlerfolge lokalisiert werden. Anschließend wird die Fehlerursache ermittelt, von welcher dann schon Maßnahmen zur Lösung des Problems oder Fehlers abgeleitet werden können. Die Bedeutung, Auftretenswahrscheinlichkeit, sowie die Entdeckungswahrscheinlichkeit werden dabei untersucht und bewertet.
Die Risikobeurteilung erfolgt anhand der Kennzahlen B, A und E, welche die Bedeutung, die Auftrittswahrscheinlichkeit und die Entdeckungswahrscheinlichkeit von Fehlern anhand von Zahlen angeben. Die Zahl 10 ist dabei der höchste Wert und die Zahl 1 stellt den geringsten Wert dar.
Ziele der FMEA
Mithilfe der Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse können Kosten in einem Unternehmen erfolgreich optimiert werden. Außerdem wird die Sicherheit von Produkten oder Services garantiert und überprüft. Dadurch liegt in einem Haftungsfall zum Beispiel aufgrund eines Unfalls mit einem Produkt ein Entlastungsnachweis vor, welcher das Unternehmen zusätzlich absichert. Durch den Aufbau von Wissen können Produkte in der Zukunft schon von Anfang an optimiert werden und Fehler erfolgreich vermieden werden, wodurch Kosten gespart werden.
Zudem soll durch die Auswirkungsanalyse die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Fehlern reduziert werden und gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit der Entdeckung von Ursachen von Fehlern erhöht werden, um Fehler schon von Beginn an zu vermeiden. Wird ein Teil an einem Produkt oder Service verändert, so ist eine Betrachtung des Risikos speziell für diesen neuen Teil oder Bereich notwendig, um das Risiko eines Fehlers einzudämmen.
Teilen